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Schulschließung in Frankenheim - nicht mit uns !


Liebe Leserinnen und Leser,

wer hätte das gedacht - wieder geht ein Jahr voller Ereignisse zu Ende. Die meisten dieser Nachrichten scheinen einen negativen Hintergrund zu haben. Der Krieg in der Ukraine, die Anschläge der Hamas auf Israel, das Leid der Palästinenser, die Schuldenproblematik der deutschen Regierung.

Das und natürlich die offensichtliche Unfähigkeit vieler Politiker wird uns täglich über alle Medien vor Augen geführt. Und auch von dem kann man längst nicht alles glauben, was geschrieben steht oder zu sehen oder zu hören ist. Soziale Netzwerke sind voll von Fakenews. Künstliche Intelligenz kann bereits jetzt komplette Filme erstellen, Doktorarbeiten schreiben, Bildern den Sinn verfälschen.

Was darf man wem noch glauben? Es wird eine große Herausforderung für die nächsten Generationen, richtig von falsch zu unterscheiden und die entsprechenden Entscheidungen zu treffen. Bald wird es nicht schwer sein, von der KI einen Krieg anzetteln zu lassen oder Chaos zu organisieren. Natürlich kann man mit KI auch Gutes tun. Bisher unmögliche Operationen könnte man durchführen. Die Wissenschaft kann in verschiedensten Bereichen ungeahnte und schnelle Fortschritte machen. Vielleicht ist es dank KI möglich, die Energieprobleme der Menschheit zu lösen, eventuell durch die Einbeziehung bei der Entwicklung von Fusionskraftwerken. Wer weiß, die Zukunft wird spannend.

Um diese Zukunft gestalten zu können, benötigen wir gut ausgebildete Fachkräfte sowohl in der Forschung, als auch im Handwerk. Fachkräfte entwickelt man aus Kindern und Jugendlichen, die eine gute Schul- und Allgemeinbildung haben. Voraussetzung für eine gute Schulbildung ist selbstverständlich die Art und Weise, wie Kinder unterrichtet werden. Dazu gehören neben guten Lehrern auch bestausgestattete Schulen. Die gibt es. So auch in Frankenheim. Leider versuchen einige Politiker auf Kreisebene, die Schule in Frankenheim abzuschaffen. In dieser Ausgabe erfahren Sie auf den Folgeseiten mehr über die Vorgehensweisen und die Vorhaben dieser „Volksvertreter“, über ihre Erklärungsversuche und zum „Abend der Schande“.



„Mobilmachung“

Es war der späte Abend des 5. Dezember 2023.

Ich saß wie so oft am PC und rief auch mal meine Nachrichten bei Whatsapp und Facebook ab, als ich in der Frankenheimer Whatsapp-Gruppe die Nachricht von einem Aufruf zur Kundgebung am 6.12. las. Eigentlich sollte an diesem Tag der Nikolaus für Frankenheimer Kinder in die Hochrhönhalle kommen. Natürlich kam er auch, aber vorher trafen sich über 300 Einwohner in einem Lichtermeer vor der Schule zu der Kundgebung.

Es war überwältigend, diese Menschenmenge zu sehen, die in kürzester Zeit mobil ge-macht wurde.

Das war aber noch lange nicht das Ende der „Moblimachung“ gegen die Kreistagswillkür.

Bereits am Abend des 6.12.23 kamen weitere Informationen.

Später dann auch Meinungen in sachlich gehaltenen Beiträgen von Bürgern des Ortes, die alle-samt nach dem Grund fragten. Wie kann man eine moderne, sanierte und komplett eingerichtete Schule einfach aufgeben?

Leserbriefe und Stellungnahmen wurden an verschiedene regionale Tageszeitungen und Onlineportale geschickt, um auf die Situation um die vermeintliche Vorbereitung der Schulschließung aufmerksam zu machen.

Es sei an dieser Stelle erlaubt, den Rhönanzeiger als Informationsmedium für tagesaktuelle Ereignisse zu entschuldigen. Wir veröffentlichen eben nur 14-tägig. Mit den Beiträgen in dieser Ausgabe versuche ich jedoch Ortsfremde und Einwohner, die ihre Infos nicht aus sozialen Netzwerken beziehen, etwas mit den Geschehnissen vertraut zu machen.

In der Folge wurde dann zu einer öffentlichen Gemeinderatssitzung am 12.12.23 eingeladen, um die Bevölkerung Frankenheims und der Nachbarorte über die aktuelle Lage und die Fortschritte zu informieren. Hier wurde in einem Redebeitrag auch über die Vorstellungen des Kreises über eine Nachnutzung des Schulgeländes informiert, die von Pflege- oder Gesundheitseinrichtungen bis hin zum Abriss der Schule gehen. Die Ängste, dass Asylbewerberunterkünfte entstehen sollen, wurde nicht bestätigt.

Es wurde eine Petition zum Erhalt der Grundschule Frankenheim verabschiedet, die letztendlich bis zum 14.12. über 3000 Bürger unterzeichnet haben, davon fast 2000 aus dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen.

Die Teilnahme an der Gemeinderatssitzung war überwältigend, die Diskusionsbeiträge sachlich und zielführend und von viel Applaus begleitet. Eine echte Motivation für die anstehende Teilnahme an der öffentlichen Kreistagssitzung,

die am 14.12.23 um 17 Uhr im Landratsamt, Haus 3 stattfinden sollte und in der über den Beschluss des Bildungsausschusses abgestimmt werden sollte.

Dieser Beschluss beinhaltet den Startschuss zur Einleitung der Maßnahmen, die zur Schließung der Frankenheimer Schule bis 2028 führen soll.

Der Aufruf zur Fahrt nach Meiningen und der Teilnahme an eben dieser Kreistagssitzung war sehr erfolgreich.

Ich kenne die offiziellen Zahlen nicht, aber ich schätze, dass 250 bis 300 Besucher aus der Rhön anwesend waren.

Sie alle hatten die Hoffnung ,das mit logischen Argumenten und sachlich gestellten Fragen der Beschluss im Kreistag abgewehrt werden kann. Auch eine Verschiebung der Abstimmung hätte schon für Entspannung gesorgt.

Leider kam es dann aber zum

„Abend der Schande“.



Der Abend der Schande

Den Abend der öffentlichen Kreistagssitzung mit Beschlussfassung am 14.12.23 hatte eigentlich einen zuversichtlichen Beginn. Der Tagesordnungspunkt über den Beschluss zur Schulschließung in Frankenheim wurde vorgezogen und der Frankenheimer Bürgermeister Alexander Schmitt wurde als Gastredner zugelassen.

Nach formalen Abwicklungen zur Geschäftsordnung konnten die Gäste ihre Fragen stellen. Die Möglichkeit dazu nutzten einige Frankenheimer. Hier kam zur Sprache, dass es keinen logischen Grund für die Schulschließung gibt, da unsere Schule komplett saniert und renoviert dasteht und mit einem technischen Ausstattungszustand versehen ist, wie kaum eine zweite Grundschule. Warum sollte so eine Schule geschlossen werden? Warum wurde die Gemeinde, Vertreter der Schule oder Elternvertreter nicht im Vorfeld informiert? Warum gehen Schüler aus der unmittelbaren Nähe zu Kaltennordheim im Wartburgkreis zur Schule? Warum sind seit 2015 keine Kreistagsmitglieder zu Besuchen an die Frankenheimer Schule gekommen? Warum wurde die Kommunikation mit den Eltern nicht geführt und die Weitergabe von Informationen sogar untersagt?

Die Antworten der Landrätin Frau Greiser und des Vorsitzenden des Ausschusses für Bildung, Kultur und Sport Herrn Giesder waren teilweise sehr ungenau und bedurften öfters einer Nachfrage. So wurde vermittelt das die Entscheidung zur Beschlussfassung ein transparenter Prozess von mehreren Monaten gewesen sei. Im Verlauf dieses Prozesses hat man mit 2 Kreiselternsprechern genügend Informationen erhalten, die ausreichend für eine Beurteilung der Lage sind. Diese Kreiselternsprecher, die natürlich nicht aus Frankenheim sind und wohl auch nie hier waren, sollten Informationen nicht weitergeben, da die Öffentlichlegung Ängste bei den Betroffenen geschaffen hätte.

Zur Begründung der Schulschließung wurde nochmals die sinkende Schülerzahl in der Zukunft angeführt. Dies kann jedoch entkräftet werden, da die Geburtenrate in der betroffenen Region einen leichten Aufwärtstrend aufweist. Als weiterer Grund wurde der Lehrermangel genannt, was natürlich bei angeblich sinkenden Schülerzahlen auch wieder widersprüchlich erscheint. Auf die Anfrage nach der Wirtschaftlichkeit der Schulschließung und des damit verbundenen Aufwandes bei der Sanierung anderer Schulen, wurde von Frau Greiser angemerkt, dass die Möglichkeiten überprüft wurden und einem komplexen Verfahren mit vielen Einflüssen unterlägen. Viel schwammiger kann man eine klare Frage nicht beantworten.

Nachdem im weiteren Verlauf der „Fragestunde“ mehrfach stark applaudiert wurde, wurden die Gäste vom Versammlungsleiter ermahnt und sogar mit dem Ausschluss der Öffentlichkeit gedroht. In der folgenden Diskussion der Kreistagsmitglieder waren außer unserem ehemaligen Direktor Manfred Heurich nur der Vertreter der Freien Wähler Dr. Partschefeld aus Oberhof und die geschlossene AfD-Fraktion bereit, sich gegen die Schulschließung zu bekennen. Dabei hat Herr Heurich mit seinen Aussagen den Ausschussvorsitzenden Herrn Giesder so in Bedrängnis gebracht, dass dieser die Sitzung durch Zwischenrufe mehr störte, als der Applaus der Frankenheimer vorher. Dieser ergriff später auch nochmal das Wort und merkte an, dass die strukturellen Gegebenheiten in Frankenheim nicht so gut sind, wie in Kaltennordheim, wo der zentrale Schulcampus entstehen soll.

Alexander Schmitt konnte vor der Abstimmung noch einige Fakten anbringen, die belegten, das eine Einbeziehung der Gemeinde nicht erfolgte. „Wir fordern eine faire Behandlung.“ waren seine Worte, bevor seine Rede vom Versammlungsleiter abgewürgt wurde.

Auch die Versicherung von Frau Greiser bei ihrem Amtsantritt, dass mit ihr als Landrätin keine Schule geschlossen wird, war wohl nicht die Luft wert, mit der sie ausgesprochen wurde.

Zusammenfassend kann man wohl sagen, dass für dieses Kreisparlament nicht die Schüler wichtig sind, sondern dass es nur um Geld geht. Wie aber passt dann die Stilllegung einer Schule ins Konzept, die vergleichsweise geringe Mittel benötigt.

Die Abstimmung über den Beschluss ging mit 27 Ja-Stim-men für die Schließung der Schule in Frankenheim bei 13 Nein-Stimmen aus und genau das ist die Schande dieses Abends: Gewählte Volksvertreter stellen sich über die Interessen der Bürger von denen sie gewählt wurden.

Es gibt eine Kreistagswahl im Mai 2024. Das ist voraussichtlich die letzte Möglichkeit, den Beschluss vom 14.12.23 zu kippen.

Jede Partei und jeder Kandidat, der sich für die Frankenheimer Schule stark macht, kann im Rhönanzeiger seine Wahlwerbung anbringen.

Wir geben nicht auf!

Uli Mihm (Rhönanzeiger)

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